Bericht: BKA übersah wichtige Spur zu NSU-Tätern

Bei den Ermittlungen des Bundeskriminalamts (BKA) zur Mordserie des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) sind offenbar weitere Pannen bekannt geworden.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Ein Fax des BKA aus den Akten des NSU-Untersuchungsausschusses, das der "Bild-Zeitung" (Donnerstagausgabe) vorliegt, soll laut des Zeitungsberichts belegen: Die BKA-Ermittler verfolgten nach dem fünften Mord (25.02.2004) an einem türkischen Imbissbuden-Betreiber zwar die richtige Spur, suchten aber nach den falschen Tätern. Die Munition des "US-Herstellers PMC" und die "identische Waffe (Ceska 7,65 mm)", die die Täter benutzten, führten die deutschen Ermittler in die Schweiz. Sie landeten sogar bei demSchweizer Waffenhändler "Schläfli & Zbinden" in Bern, von dem die tschechische Pistole ursprünglich stammt.

Das BKA vermutete hinter der Mordserie "Auftragsmorde" und "Rauschgiftgeschäfte" im türkischen Drogen-Milieu. Die deutschen Ermittler fragten per Fax über deutsche Verbindungsbeamte des BKA bei den Schweizer Kollegen daher an, ob "türkische Staatsangehörige" vor den Morden als "Munitionserwerber" in Frage kommen. Als die Schweizer das verneinten, verfolgte das BKA die Spur nicht weiter und verlor so einen wichtigen Anknüpfungspunkt für die Ermittlung der Zwickauer Neo-Nazi-Killer Trios.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.09.2012

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