Bericht: BND-Mitarbeiter war mindestens zwei Jahre Doppelagent

Ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) soll nach "Bild"-Informationen mindestens zwei Jahre lang als Doppelagent für US-Geheimdienste gearbeitet haben.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Zwischen 2012 und 2014 soll der 31-jährige Mitarbeiter der BND-Einsatzstelle Ausland dabei demnach insgesamt 218 BND-Geheimdokumente gestohlen und auf einem USB-Stick gespeichert haben. Das erfuhr die Zeitung aus Sicherheitskreisen. Bei drei konspirativen Treffen mit US-Geheimdienstmitarbeitern soll der BND-Mitarbeiter, der im mittleren Dienst des deutschen Auslandsgeheimdienstes in der technischen Unterstützung tätig war, seinen Kontaktpersonen Hunderte Geheimdokumente für insgesamt 25.000 Euro verkauft haben.

Unter den Dokumenten befinden sich nach Informationen der Zeitung unter anderem auch mindestens drei Dokumente mit Bezug zum NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages. Das erste Treffen des BND-Mitarbeiters mit Vertretern der US-Geheimdienste fand in Salzburg, die beiden weiteren Treffen ebenfalls in Österreich statt, wie "Bild" weiter berichtet. Bei dem ersten und dem dritten Treffen soll der BND-Mitarbeiter jeweils 10.000 Euro und beim zweiten Treffen 5.000 Euro als Informationshonorar kassiert haben.

Ein viertes Treffen mit US-Geheimdienstmitarbeitern sei für den 9. Juli in Prag verabredet gewesen. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung und der Wohnung seiner Lebensgefährtin stellten die Ermittler der Staatsanwaltschaft und der Polizei nach Informationen der Zeitung sowohl den fraglichen USB-Stick als auch weitere Dokumente sowie den Privatrechner des Mannes sicher. Noch unklar ist, ob der Verdächtige weitere BND-Dokumente besessen hat.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.07.2014

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