Bericht: Bund will Commerzbank-Vorständen höchstens eine Million Euro Abfindung zahlen

Der Bund drängt in den Verhandlungen über die Abfindung von zwei Commerzbank-Vorständen auf niedrige Zahlungen: Der Bund sei nur bereit, eine Abfindung von bis zu einer Million Euro zu bezahlen, erfuhr das "Handelsblatt" (Dienstagausgabe) aus Regierungskreisen.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Mehr solle es nicht geben, schon gar nicht mitten in Wahlkampfzeiten. Es könne nicht sein, dass Ex-Mitarbeitern von Schlecker nach der Pleite teilweise eine Abfindung von 500 Euro angeboten worden sei, Commerzbank-Vorstände aber Millionen kassierten, hieß es in Berlin. Deshalb werde es auch vor der Bundestagswahl am 22. September wohl keine Einigung geben.

Zur Begründung für die Höchstgrenze von einer Million Euro wird auf den Rahmenvertrag zwischen dem Soffin und der Commerzbank aus dem Dezember 2008 verwiesen, als das Institut eine erste Hilfstranche von 8,2 Milliarden Euro überwiesen bekommen hatte. Mit dem Geld konnte die Bank gerettet werden, die in der Spitze mit 18,2 Milliarden Euro vom Staat unterstützt worden war. Im Rahmenvertrag sei von einer Abfindung von maximal zwei Jahresgehältern die Rede, betonen Insider.

Damals entsprach das aber nur einer Summe von einer Million Euro, da es für die Vorstände noch eine Gehaltsbegrenzung von 500.000 Euro gab. Für die beiden Vorstände sei das nicht akzeptabel, berichten Finanzkreise. Sie bekommen seit 2012 wieder jeweils ein Festgehalt von 0,75 Millionen Euro jährlich.

Hinzu kommen Boni. Allein im vergangenen Jahr lag das Gesamtgehalt von beiden bei 1,2 und 1,3 Millionen Euro. Insgesamt müsse mit rund 2,3 Millionen Euro gerechnet werden.

Wenn der Streit vor Gericht ginge und die Bank verlieren würde, könnte die Summe sogar noch höher ausfallen. Die Commerzbank wollte sich dazu nicht äußern.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.08.2013

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