Bericht: Chaos um Biosprit E10 spült Millionen in Staatskasse

Das Durcheinander bei der Einführung der neuen Benzinsorte E10 beschert der Staatskasse zusätzliche Einnahmen, wahrscheinlich von mehreren hundert Millionen Euro.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Weil die Tankstellen deutlich weniger von dem angeblichen Biosprit E10 verkaufen, als es die gesetzliche Biokraftstoffquote vorschreibt, müssen die Hersteller Strafen zahlen. Der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) rechnet mit einer möglichen Summe von 456 Millionen Euro im Jahr.

Der MWV geht davon aus, dass die Unternehmen die Belastung vollständig auf ihre Kunden abwälzen werden, und zwar durch einen Preisaufschlag für herkömmliches Benzin. "Die Pönale beträgt zwei Cent/Liter", heißt es. Tatsächlich ist herkömmliches Benzin nach Angaben des ADAC an den Tankstellen bereits um bis zu acht Cent teurer als E10. Gleichwohl lehnt die Mehrheit der Autofahrer den neuen Sprit bislang ab und tankt weiterhin das bisher handelsübliche Benzin.

Viele Verbraucher wissen nicht, ob ihr Wagen E10 überhaupt verträgt. Vor allem im Osten Deutschlands könnte nach Einschätzung des MWV "Super Plus"-Benzin knapp werden – zum Nachteil von bundesweit etwa drei Millionen Autofahrern, die das neue E10 tatsächlich nicht tanken dürfen. Das Gebot der Stunde sei jetzt Aufklärung, so Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP).

Experten sprechen bereits von einer gigantischen Kommunikationspanne.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.03.2011

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