Bericht: Deutsche Konzerne setzen auf deutsche Anleger

Ein Jahrzehnt lang gerieten die Dax-Konzerne immer stärker in ausländische Hand: Dieser Trend scheint jetzt gebrochen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet das "Handelsblatt" in seiner Montagsausgabe. Als die rot-grüne Bundesregierung Beteiligungsverkäufe ab dem 1.1.2002 von der Steuer befreite, begann die Deutschland AG sich aufzulösen. Die Banken und Industriekonzerne verkauften ihre gegenseitigen Beteiligungen an der freien Börse: Die Aktien gingen selten in deutsche und fast immer an milliardenschwere amerikanische und britische Investment- und Pensionsfonds.

Die Folge: Jahr für Jahr erhöhten Ausländer ihre Anteile an den Dax-Konzernen: von 35,5 Prozent im Jahr 2001 bis auf den Rekordstand von 53,7 Prozent im vergangenen Jahr. Dieser Trend ist jetzt erstmals gebrochen. Ausländische Aktionäre halten nach Berechnungen des "Handelsblatts" aktuell 53,2 Prozent der Anteile an den Dax-Konzernen.

Noch zwölf Unternehmen sind mehrheitlich in ausländischer Hand, am meisten die Deutsche Börse mit einem Anteil von 81 Prozent der Stimmrechtsanteile. Hingegen haben heimische Anleger im vergangenen Jahr ihre Anteile bei Bayer, Daimler, der Deutschen Bank, Eon, Fresenius, MAN und Siemens zum Teil deutlich erhöht. Die Deutsche Bank und Fresenius gerieten mehrheitlich in deutsche Hand.

Bei Daimler sank der Anteil ausländischer Aktionäre binnen eines Jahres von 73,6 Prozent auf 67,1 Prozent. Die Unternehmen setzen darauf, dass deutsche Anleger auch in Krisenzeiten an ihren Aktien festhalten. Das geht aus den Geschäftsberichten der Konzerne und aus den Befragungen in den Firmenzentralen hervor.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.05.2012

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