Bericht: Deutsche Umweltprojekte gehen bei EU-Förderung leer aus

Deutsche Umweltprojekte erhalten im laufenden Jahr offenbar keine Gelder aus dem größten europäischen Förderprogramm "LIFE+".

Hamburg (dts Nachrichtenagentur) - Das geht aus einer internen Projektliste der EU hervor, die dem Radioprogramm NDR Info vorliegt. Stattdessen profitieren vor allem Staaten aus Südeuropa massiv von dem EU-Umweltprogramm, das pro Jahr Fördermittel in dreistelliger Millionenhöhe vergibt. So stammen von 174 Umwelt-Projekten in der aktuellen Auswahlrunde 68 aus Spanien und 44 aus Italien, deutlich mehr als in den Vorjahren.

Deutschland ist damit 2013 erstmals mit keinem einzigen geförderten Projekt in der LIFE-Sektion "Umweltpolitik und Verwaltungspraxis" vertreten. Nach Informationen von NDR Info führt dieses Ungleichgewicht in der LIFE-Projektauswahl derzeit zu erheblichen Protesten deutscher Projektträger und Behördenvertreter. Der für EU-Angelegenheiten zuständige Vertreter der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Klaus de Buhr, sagte dem Radiosender: "Die Auswahl hat mich überrascht, denn es waren mehrere Projektanträge aus Deutschland eingegangen, dabei auch einige, die in letzten Jahren Erfolg gehabt hätten. Die Bundesregierung muss jetzt im Projekt-Komitee des LIFE-Programms, aber auch im EU-Ministerrat nachfragen, wie es zu dieser Schieflage bei der Auswahl kommen konnte", forderte de Buhr. Das LIFE-Förderprogramm existiert seit mehr als 20 Jahren. Unter der Bezeichnung "LIFE+" werden im Zeitraum von 2007 bis 2013 Projekte mit einem Gesamthaushalt von 2,1 Milliarden Euro gefördert.

"LIFE+" umfasst mehrere Einzelbereiche. In der Sektion "Umweltpolitik und Verwaltungspraxis" wurden allein im vergangenen Jahr knapp 125 Millionen Euro an EU-Mitteln vergeben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.03.2013

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