Bericht: Familienministerin will im Herbst aufhören

Familienministerin Kristina Schröder (CDU) wird laut eines Zeitungsberichtes unabhängig vom Wahlausgang angeblich nicht mehr dem Kabinett der nächsten Bundesregierung angehören.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet "Bild am Sonntag" unter Berufung auf Informationen aus der hessischen CDU-Führung. Danach werde sich Schröder nach der Wahl verstärkt um ihre Familie kümmern. Ein Mitglied der hessischen Parteiführung sagte "Bild am Sonntag": "Kristina Schröder wird nach der Bundestagswahl keine Ministerin mehr sein. Ihre Familiensituation steht dem entgegen." Schröder ist die erste Ministerin, die im Amt Mutter wurde, ihre Tochter kam am 30. Juni 2011 zur Welt. Ein politischer Freund Schröders erklärte: "Der Spagat zwischen Ministerium und Muttersein ist sehr hart. Mit einem weiteren Kind würde es noch viel komplizierter. Kristina Schröder ist Muttersein wichtiger als ihr Ministeramt." Ein Sprecher des Ministerium lehnte eine Stellungnahme ab, sagte gegenüber "Bild am Sonntag": "Wir kommentieren das nicht."

Die Betreuung ihrer Tochter teilt sich Schröder mit ihrem Ehemann, dem Innenstaatssekretär Ole Schröder (CDU). Abendtermine und längere Dienstreisen versucht die Ministerin nach Möglichkeit zu vermeiden. Gegenüber Mitarbeitern, Parteifreunden und Pressevertretern betont Schröder regelmäßig: "Wenn ich mein Kind länger nicht sehe, bin ich todunglücklich."

Offenkundig sorgt die Absage von Dienstterminen wegen ihrer Tochter auch für Irritationen innerhalb der Bundesregierung. Kanzlerin Merkel sagte beim Familiengipfel der Bundesregierung am 12. März mit Blick auf ihre Ministerin: "Ich würde jetzt übertreiben, wenn ich sagen würde, dass es nicht manchmal auch ein kurzes Innehalten gibt und man überlegt, ob man nicht vielleicht den Vater noch einmal in die Pflicht nehmen könnte. Das ist bei ihr nun nicht so einfach, weil auch der politisch aktiv ist." Die Mehrheit der Deutschen würde Kristina Schröder als Ministerin nach der Bundestagswahl nicht vermissen. Nach einer repräsentativen Emnid-Umfrage für "Bild am Sonntag" halten 56 Prozent der Bundesbürger Schröder für keine erfolgreiche Ministerin, für 27 Prozent ist sie erfolgreich. Bei den Frauen sind sogar nur 22 Prozent von ihr überzeugt, 55 Prozent nicht. Selbst bei den Unionsanhängern halten nur 36 Prozent Schröder für erfolgreich, 49 Prozent nicht. Lediglich 36 Prozent der Deutschen wollen Schröder nach der Wahl als Familienministerin behalten, 53 Prozent nicht. Eminid befragte 500 Personen am 18.04.2013.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.04.2013

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