Bericht: Giftige Öldämpfe häufiger in Flugzeugkabine als gedacht

In den Kabinen deutscher Flugzeuge kommt es offenbar häufiger zum Eindringen giftiger Öldämpfe als bisher bekannt.

Braunschweig (dts Nachrichtenagentur) - Das geht aus Zahlen der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig hervor, die dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel" vorliegen. Demnach sind allein von einer einzigen deutschen Airline für 2010 über 60 Öldampf-Störfälle gemeldet worden. "Die Dunkelziffer dürfte aber hoch sein", sagte der zuständige BFU-Mitarbeiter Karsten Severin dem Magazin.

Denn einige Airlines meldeten auffallend wenig Zwischenfälle. Häufig bekommt Severin aber direkt von den Piloten eine Meldung: "Die misstrauen ihrem Arbeitgeber offensichtlich." Bei der BFU geht man deshalb von einem Störfall pro Tag aus.

Dabei gelangt das im Triebwerksöl in geringen Mengen enthaltene Nervengift TCP in die Klimaanlage, die komprimierte Luft aus den Triebwerken abzapft. Airlines und Hersteller halten die Konzentration des Organophosphats für zu gering, als dass sie schädlich sein könnte. Doch der Würzburger Toxikologe Dietrich Henschler warnt im "Spiegel": "Es gibt für diesen Stoff keinen sinnvollen Grenzwert, für den wir mit Sicherheit Gesundheitsschäden ausschließen können."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.02.2011

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