Bericht: Griechenland soll trotz Insolvenz im Euro bleiben

Die EZB und die staatlichen Kreditgeber wollen Griechenland laut eines Zeitungsberichts selbst im Falle einer Staatspleite unbedingt im Euro halten.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Die Frankfurter Allgemeinen Zeitung schreibt in ihrer Donnerstagsausgabe, dass schon seit geraumer Zeit in Kreisen der Troika allerlei "graue Szenarien" zwischen einer Staatspleite und einem Euro-Austritt diskutiert würden. Weder die griechische Regierung noch die Geldgeber wollten, dass das Land aus dem Euro herausgehe. Dafür gebe es auch keine vertraglichen Regelungen.

"Deshalb muss man schauen, wie die Banken überleben, wenn der Staat zahlungsunfähig wird", hieß es in Frankfurt. Ein Zahlungsausfall des griechischen Staates würde die Banken des Landes in schwere Bedrängnis bringen. Sie hielten zu Anfang dieses Jahres noch griechische Staatsanleihen für rund 15,5 Milliarden Euro, davon 9,3 Milliarden Euro kurzlaufende T-Bills.

"Sollte der griechische Staat sich zu einem Zahlungsausfall entscheiden, würden die griechischen Banken erhebliche Verluste machen und einem Bank-run ausgesetzt sein", sagt Guntram Wolff, Chef der Brüsseler Denkfabrik Bruegel. In Frankfurter Zentralbankkreisen wird zudem darauf verwiesen, dass die Banken noch für etwa 30 Milliarden Euro vom Staat garantiere Anleihen hätten, die dann auch gefährdet wären. "Die Banken hätten dann ein großes Problem und müssten nochmal rekapitalisiert werden", hieß es.

Dafür stünden aber aus der ersten Bankenrettung noch 10,9 Milliarden Euro zur Verfügung, die aber aus Misstrauen gegen die regierende Syriza-Partei an den in Luxemburg sitzenden Bankenrettungsfonds zurücküberwiesen wurden. Die Geldgeber und auch der Deutsche Bundestag müsste eine solche Bankenrettung nochmal neu billigen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.04.2015

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