Bericht: Immer mehr ausländische Ärzte kommen nach Deutschland

Nach Deutschland ziehen zwar immer mehr ausländische Ärzte, sie können die Zahl der auswandernden Mediziner aber nicht ausgleichen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das ergibt sich aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion, die der "Frankfurter Rundschau" (Mittwochsausgabe) vorliegt. Danach verließen zwischen 2007 und 2012 fast 17.000 Mediziner Deutschland. Im selben Zeitraum nahm die Zahl der in Deutschland berufstätigen ausländischen Ärzte aber nur um 11.500 zu.

Unterm Strich verlor Deutschland damit rund 5.500 Mediziner. Hauptzielland der auswandernden Ärzte war den Angaben zufolge die Schweiz, gefolgt von Österreich und den USA. Die wichtigsten Herkunftsländer waren 2012 Rumänien, Österreich und Russland.

Während die Zahl der eingewanderten Ärzte Anfang der 2000er Jahre nur mit einer einstelligen Rate wuchs, betrug die Steigerung 2012 schon 15 Prozent. Die Mehrzahl der ausländischen Mediziner arbeitet im Krankenhaus, nur eine Minderheit geht in den ambulanten Sektor. Linken-Gesundheitsexpertin Birgit Wöllert sagte der "Frankfurter Rundschau": "Zuwanderung löst nicht die Probleme in der ambulanten Versorgung."

Zudem fehlten die zugewanderten Ärzte in der Versorgung ihrer Herkunftsländer, sagte sie: "Wir brauchen gute Konzepte zur hausärztlichen Versorgung und zur Bedarfsplanung, statt vom Ausbluten ärmerer Länder zu profitieren."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.04.2014

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