Bericht: Koalition rechnet bis Jahresende mit Griechenland-Pleite

Die Bundesregierung rechnet offenbar bereits in den nächsten Monaten mit einer Insolvenz Griechenlands.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wie die "Bild-Zeitung" (Mittwochausgabe) berichtet, gehen führende Politiker der schwarz-gelben Koalition von einer Pleite bis Jahresende aus. Die Zeitung beruft sich auf interne Aussagen von Regierungs- und Fraktionsmitgliedern. Danach wird an der Spitze der Koalition nicht mehr damit gerechnet, dass Griechenland über die für Oktober anstehende Tranche hinaus weitere Finanzhilfen der Euro-Staaten und des Internationalen Währungsfonds erhalten wird.

Ohne die Hilfen gehe der griechischen Regierung Ende Dezember das Geld aus, hieß es. Als Begründung werden die mangelnden Fortschritte beim angekündigten Sparkurs genannt. Wie die Zeitung weiter schreibt, werben führende Politiker der Koalition intern mit genau diesen Argumenten um die Zustimmung von Bundestagsabgeordneten für die Erweiterung des Euro-Rettungsschirms EFSF. Mit einem größeren EFSF lasse sich eine Insolvenz Griechenlands besser verkraften und abfedern, so die Argumentationslinie.

Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, begründete in der Zeitung die Notwendigkeit einer größeren EFSF. "Mit dem Rettungsschirm kann die Ausweitung der Krise eingedämmt werden, falls ein Land ganz oder teilweise seine Schulden nicht zurückzahlen kann. Mit ihm kann auch im Ernstfall Banken geholfen werden, soweit nationale Maßnahmen hier nicht reichen", sagte Kauder. FDP-Generalsekretär Christian Lindner unterstützte die Aussagen Kauders und stellte zugleich weitere Hilfen an Griechenland offen in Frage.

"Jeder drückt der griechischen Regierung die Daumen, dass die vereinbarten Ziele erfüllt werden. Wenn sie nicht erfüllt werden, können natürlich keine Mittel aus Europa mehr ausgezahlt werden", sagte Lindner.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.09.2011

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