Bericht: Mossad-Agent verriet Geheimnisse an Hisbollah

Ein Mossad-Agent, der sich in einer Gefängniszelle erhängte, hat offenbar vor seinem Tod sensible Informationen an die Hisbollah weitergegeben, die zur Verhaftung mehrerer libanesischer Informanten des Dienstes führten.

Tel Aviv (dts Nachrichtenagentur) - Das geht laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" aus internen Untersuchungen hervor. Demnach war der Mossad-Agent für die Verhaftung von mindestens zwei Agenten im Libanon mitverantwortlich. Der Mossad-Mann hatte am 15. Dezember 2010 in seiner Zelle in einem israelischen Sicherheitsgefängnis Selbstmord begangen.

Aus den Ermittlungen geht hervor, dass der Agent, der zum Zeitpunkt seines Todes 34 Jahre alt war, im Verdacht stand, die Namen der Libanesen an einen Anhänger der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah weitergegeben zu haben. Die Libanesen wurden im Mai 2009 verhaftet und wegen Spionage für Israel zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Der gebürtige Australier fing Ende 2003 beim Mossad an.

Er heuerte bei europäischen Firmen an, die Geschäfte mit Iran und Syrien betreiben. Doch der Mossad-Agent erfüllte die großen Hoffnungen nicht und wurde deshalb im Sommer 2007 zurück nach Israel beordert. 2008 ließ er sich von seiner Arbeit beim Mossad beurlauben und kehrte in seine Heimatstadt Melbourne zurück, um dort sein Studium zu beenden.

Zuvor hatte er offenbar auf eigene Faust versucht, neue Agenten zu rekrutieren – womöglich, um sich zu rehabilitieren. Dabei geriet er jedoch an einen Anhänger der Hisbollah und verriet diesem schließlich geheime Informationen, die zur Festnahme der Libanesen führten. Die israelischen Sicherheitsbehörden hatten dem Australier nach seiner Festnahme angekündigt, ein Exempel statuieren zu wollen und mindestens zehn Jahre Haft gefordert.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.03.2013

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