Bericht: Neue Euro-Scheine verhindern Fingerabdrücke

Die neuen Fünf- und Zehn-Euro-Scheine stellen die Polizei offenbar vor große Probleme, weil sich auf den lackierten Oberflächen der Banknoten mit herkömmlichen Methoden keine Fingerabdrücke potenzieller Straftäter nachweisen lassen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf die Deutsche Bundesbank und mehrere Landeskriminalämter. "Der Sachverhalt ist uns bekannt", sagte ein Bundesbank-Sprecher "Focus". Mehrere Polizeibehörden hätten sich kurz nach Einführung der neuen 5-Euro-Noten 2013 bei der Bank gemeldet und von den Schwierigkeiten mit dem Lack berichtet, der die Scheine eigentlich haltbarer machen soll.

Eine Bund-Länder-Gruppe der Polizei arbeite bereits "an neuen Verfahren, mit deren Hilfe Fingerabdrücke auf lackierten Banknoten kenntlich gemacht werden können", so der Banksprecher. Wie "Focus" weiter berichtet, liegt die Federführung hierfür beim Bundeskriminalamt (BKA). Die Behörde wollte sich jedoch "aus kriminaltaktischen Gründen" nicht zu dem Thema äußern.

Die kriminaltechnische Sicherung von Fingerabdrücken auf Geldscheinen ist unter anderem bei der Verfolgung von Falschgeld- und Drogendelikten wichtig. Anhand der daktyloskopischen Spuren lässt sich feststellen, ob ein Verdächtiger das Geld angefasst hatte. Bei Scheinen ohne Lackschicht gelingt der Nachweis relativ gut.

"Wenn demnächst die neuen 20- und 50-Euro-Scheine rauskommen, wird das Problem für uns noch viel gravierender. Denn die sind am häufigsten in Umlauf und werden logischerweise auch von Straftätern oft benutzt", zitiert das Nachrichtenmagazin einen leitenden Fahnder. An der Konzeption neuer Banknoten sind Polizeibehörden laut Bundesbank aus Sicherheitsgründen generell nicht beteiligt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.10.2014

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