Bericht: Offiziell 189.000 Stasi-IMs kurz vor der Wende

In der DDR gab es 1989 rund 189.000 "Inoffizielle Mitarbeiter" (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Überdies waren zu jener Zeit 3.000 bis 3.500 Bundesbürger als IM aktiv, berichtet die "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linkspartei im Bundestag. Damit entscheidet die Regierung formal einen Streit, der die Stasi-Unterlagen-Behörde in den letzten Monaten beschäftigt hatte. Ein in der Behörde angestellter Forscher hatte die bisherigen Zahlen in seinem Buch "Stasi konkret" in Zweifel gezogen mit der Begründung, manche IM seien doppelt gezählt worden oder hätten gar keine Informationen geliefert, sondern beispielsweise nur konspirative Wohnungen bereitgestellt.

Indirekt stellte er damit die Forschungsergebnisse eines Kollegen infrage, auf dessen Arbeit die Zahlen im Wesentlichen beruhen. In der Antwort der Bundesregierung, die Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) basierend auf Behörden-Auskunft gegeben hat, heißt es nun: "Die Zahl von 189.000 Inoffiziellen Mitarbeitern, auf die in den Tätigkeitsberichten des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Bezug genommen wird, entspricht dem bisherigen Forschungsstand." Weiter heißt es: "Die formale Einstufung von Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit als Inoffizielle Mitarbeiter wurde durch die Rechtsprechung des Verwaltungsgerichts Berlin bestätigt."

Auch Inoffizielle Mitarbeiter zur Sicherung der Konspiration und des Verbindungswesens (IMK) gehörten "nach der verwaltungsrechtlichen Rechtsprechung zu den IM".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.05.2013

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