Bericht: Paris-Attentäter verfügten über vom IS erbeutete Pässe

Mindestens zwei Terroristen der Paris-Anschläge vom 13. November verfügten offenbar über syrische Reisepässe, die von der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) erbeutet worden waren.

Paris (dts Nachrichtenagentur) - Die beiden Männer seien damit wohl als Flüchtlinge getarnt über Griechenland und die Balkan-Route nach Westeuropa gereist, berichtet die "Welt am Sonntag". Einer der Pässe, der neben der Leiche eines Selbstmordattentäters vor dem Fußballstadion Stade de France gefunden worden sei, sei bereits im Juni 2014 im Schengener Informationssystem (SIS) zur Fahndung ausgeschrieben worden. Eingetragen hätten die Fahndung die griechischen Behörden, allerdings ohne Nennung der genauen Gründe.

Zusätzlich gebe es in der SIS-Datenbank eine zweite Sachfahndung nach dem Pass. Dabei handele es sich um die Fahndung nach einer Tranche von Blanko-Reisepässen, die mutmaßlich von der Terrormiliz IS in der syrischen Stadt Raqqa erbeutet wurde. Ein ausländischer Nachrichtendienst hatte deutschen Behörden laut der Berichts der "Welt am Sonntag" die Liste mit den Passnummern Anfang des Jahres übermittelt.

Die Bundespolizei habe die Daten anschließend in das Schengener Informationssystem (SIS) eingespeichert. Bislang ist unklar, ob der spätere Paris-Attentäter und ein weiterer Terrorist, der ebenfalls mit einem syrischen Pass gereist sei, ihre Ausweise bei der Ankunft in Griechenland am 3. Oktober auch tatsächlich vorzeigten oder nicht. Eine elektronische Abfrage der Passnummern durch die griechischen Behörden soll jedoch nicht stattgefunden haben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.01.2016

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