Bericht: Private Gläubiger sollen bis zu 35 Milliarden Euro für Griechenland aufbringen

Die Beteiligung privater Gläubiger an der Lösung der griechischen Schuldenkrise nimmt Konturen an.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Um Athen vor dem Ruin zu retten, sollen die Inhaber griechischer Staatsanleihen nach Vorstellungen der EU-Finanzminister zwischen 20 und 35 Milliarden Euro aufbringen, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorab. Diskutiert wird demnach das Modell eines sogenannten "Rollover". Dabei tauschen die privaten Gläubiger ihre bestehenden Forderungen gegen neue Schuldtitel mit längerer Laufzeit.

Damit zeichnet sich ein Kompromiss zwischen der Bundesrepublik und den anderen EU-Mitgliedern ab. Berlin wollte bislang alle Privatgläubiger zur Hilfe verpflichten. Nun würde sich die Bundesregierung offenbar mit einer freiwilligen Beteiligung des Privatsektors unter der Bedingung einverstanden erklären, dass möglichst viele daran teilnehmen.

Vor allem die Europäische Zentralbank und Frankreich hatten gewarnt, eine verpflichtende Gläubigerbeteiligung könne dazu führen, dass die Rating-Agenturen Griechenland für zahlungsunfähig erklären. "Es ist möglich, die Beteiligung der privaten Gläubiger auf freiwilliger Basis zu organisieren", sagte der belgische Finanzminister Didier Reynders. "Dem wird dann auch Deutschland zustimmen können."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.06.2011

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