Bericht: Rot-Grüne Steuerpläne würden Bundesliga massiv belasten

Zentrale Steuerpläne von SPD, Grünen und Linken würden bei den Proficlubs der Fußball-Bundesliga offenbar zu massiven Mehrbelastungen führen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das geht dem Nachrichtenmagazin "Focus" zufolge aus Berechnungen des Steuerprofessors Lars Zipfel von der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg hervor. Hintergrund ist die Absicht der drei Oppositionsparteien, Gehälter von mehr als 500.000 Euro im Jahr gar nicht oder nur noch teilweise als Betriebsausgabe anzuerkennen. Was darüber hinausgehe, müsse demnach als Teil des Gewinns von den Betrieben voll versteuert werden, sagte Zipfel zu "Focus".

Die geplanten Regelungen würden auch die Fußball-Bundesligaclubs treffen, da ihre Profi-Abteilungen als Wirtschaftsbetriebe gelten und die Spielergehälter bislang voll abzugsfähig sind. Nach dem Konzept der SPD würde die komplette Liga nach Zipfels Berechnungen für die laufende Saison knapp 80 Millionen Euro zusätzlich an Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag entrichten müssen. Die Grünen würden doppelt so viel verlangen: fast 160 Millionen Euro.

Nach den Vorstellungen der Linken wären insgesamt sogar 212,3 Millionen Euro zusätzliche Steuern fällig. Zipfel: "Die Personalkosten der gesamten Bundesliga würden sich allein durch diese Pläne um zehn bis dreißig Prozent erhöhen." Am stärksten betroffen wäre Bayern München, dessen 27 Mann-Kader insgesamt 120 Millionen Euro an Gehalt bezieht.

17,6 Millionen Euro müsste der aktuelle Triple-Champion nach den Vorstellungen der SPD zusätzlich abführen. Beim BVB Dortmund, wo Kanzlerkandidat Peer Steinbrück im Verwaltungsrat sitzt, wäre die Mehrbelastung nur halb so hoch. Wie in München und Dortmund würden sich auch die Personaletats der anderen zahlungskräftigen Clubs Schalke, Bayer Leverkusen und Wolfsburg um mehr als zehn Prozent (SPD), gut ein Viertel (Grüne) oder ein Drittel (Linke) erhöhen.

Kaum betroffen von den Plänen wäre lediglich der SC Freiburg.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.08.2013

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