Bericht: Rund 15 Prozent der Bevölkerung sind arm

Laut neuen Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) waren im Jahr 2014 rund 14,7 Prozent der Bevölkerung einkommensarm.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - 3,5 Prozent aller Deutschen zählten den gängigen Definitionen zufolge als einkommensreich, dies geht aus neuen Daten des Wirtschaftsinstituts hervor, die der "Welt" vorliegen. 49 Prozent der Bevölkerung gehörten demnach zur Mitte "im engeren Sinne". Das heißt, sie verdienten zwischen 80 und 150 Prozent des mittleren Einkommens von netto 1778 Euro im Monat.

16,6 Prozent gehörten zur einkommensschwachen Mitte. Diese Haushalte erzielten 60 bis 80 Prozent des mittleren Einkommens. 16,3 Prozent der Bevölkerung bildeten laut IW die einkommensstarke Mitte.

Sie verdienten zwischen 150 und 250 Prozent eines Durchschnittsverdieners. 3,5 Prozent verdienten mehr als 250 Prozent des Medianeinkommmens. 14,7 Prozent der Bevölkerung hatten dagegen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung.

Laut IW findet zwischen Arm und Reich jedoch eine hohe Umverteilung statt. "Saldiert man die betrachteten Transfers, Renten und Abgaben, dann bekommt ein Single der unteren Einkommensschicht durchschnittlich 414 Euro vom Staat, ein Einkommensreicher zahlt knapp 3.000 Euro im Monat", sagt IW-Forscherin Judith Niehues. Besonders über das Steuersystem finde die Umverteilung statt.

"Die Reichen - dazu gehören gerade einmal 3,5 Prozent der Bevölkerung - verfügen zwar über einen deutlich überdurchschnittliches Einkommen, zahlen aber auch beinahe 25 Prozent des Einkommensteueraufkommens", sagt Niehues. Allerdings zeigen die Zahlen auch, dass Gutverdiener bei den Abgaben verhältnismäßig glimpflich wegkommen. So tragen die Einkommensreichsten nur sechs Prozent zum Gesamtaufkommen der Sozialbeiträge bei. Dies liegt an der Deckelung der Sozialbeiträge aber einer bestimmten Einkommenshöhe. Die einkommensstarke Mittelschicht steuert dagegen 27,8 und die mittlere Mittelsicht sogar 53,6 Prozent zum Gesamtaufkommen bei.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.04.2015

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