Bericht: US-Armee operierte bei Nato-Übungen in Deutschland mit Anthrax

Die US-Armee hat angeblich mehrfach mit aktiven Sporen des Biokampfmittels Anthrax bei Nato-Übungen in Deutschland operiert.

Berlin/Washington (dts Nachrichtenagentur) - Das gehe aus einem Mailwechsel zwischen der deutschen Botschaft in Washington und den US-Militärs vom 24. Juni 2015 hervor, aus dem die "Bild" (Samstag) zitiert. Danach seien in den Jahren 2007, 2009 und 2010 aktive Anthrax-Sporen an das Labor der US-Armee in Landstuhl in Rheinland-Pfalz geliefert worden. Sie sollen im Rahmen "mehrerer Nato-Übungen als Proben zur Identifizierung" chemischer, biologischer und nuklearer Kampfstoffe eingesetzt worden sein.

Nach Angaben der US-Militärs war es bei der Inaktivierung der Keime durch das US Labor "Dugway Proving Ground" vorab zu "Unregelmäßigkeiten" gekommen, schreibt die "Bild" weiter. "Möglicherweise könnten einige Sporen noch aktiv sein", heißt es demnach in dem Mailwechsel. Das Verteidigungsministerium habe erklärt, dass Bundeswehrlabore mit den hoch ansteckenden Keimen nicht beliefert worden seien.

"Bundeswehr-Mitarbeiter sind nach jetzigem Sachstand nicht gefährdet worden", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministerium der "Bild". Anthrax-Sporen verursachen Milzbrand und können mehrere Jahrzehnte aktiv bleiben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.07.2015

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