Bericht: Viele Supermärkte verkaufen verdorbenes Obst und Gemüse

In vielen Supermärkten und Discountern wird Obst und Gemüse angeboten, das verdorben ist und nach den Anforderungen des Lebensmittelrechts nicht mehr verkauft werden dürfte.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das haben Recherchen des Verbraucher- und Wirtschaftsmagazins "Markt" im NDR Fernsehen ergeben. In 15 von 17 getesteten Märkten wurde demnach vergammelte Ware verkauft: In den Obst- und Gemüseabteilungen hätten viele gammelige oder schimmelige Paprika, Tomaten, Gurken, Auberginen, Mandarinen, Zitronen und Salat gelegen. Die verdorbene Ware habe häufig den ganzen Tag in den Regalen gelegen, ohne ausgeräumt zu werden.

Und selbst am darauffolgenden Tag seien in manchen Märkten dieselben nicht mehr verkehrsfähigen Produkte noch zum Verkauf angeboten worden, angeblich als tagesfrische Ware. Das Ergebnis alarmiert Experten für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschützer: "Dem Verbraucher werden `unsichere Lebensmittel` verkauft, die man auf keinen Fall verzehren sollte", sagte Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. "Ein Verzehr solcher Produkte kann gesundheitliche Risiken haben. Die Märkte haben ihre Sorgfaltspflicht vernachlässigt, denn die Lebensmittel entsprechen nicht den Anforderungen des Lebensmittelrechts." Die Expertin für Lebensmittelsicherheit Bianca Brauer kritisiert, dass die Ware nicht mehr verkehrsfähig sei. "Wir haben Marktverordnungen dafür, dass die Ware frei von Schimmelpilzen und Schaden und auch sauber sein muss und frei von Fremdstoffen. Also so etwas müsste unbedingt aussortiert werden." Bei manchen Produkten sei nicht auszuschließen, dass sich Schimmelpilzgifte entwickelt hätten, die krebserregend sein könnten und generell nicht verzehrt werden sollten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.01.2016

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