Bericht: Wehrbeauftragter wirft Bundeswehr mangelhaften Aufklärungswillen vor

Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hellmut Königshaus, hat der Bundeswehr mangelhaften Aufklärungswillen bei mehreren Vorfällen in Afghanistan vorgeworfen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die "Bild-Zeitung" (Dienstagausgabe) unter Berufung auf einen internen Bericht des Wehrbeauftragten. Demnach bemängelte Königshaus, dass bei einem Mörsereinsatz im September 2010 in Baghlan in Afghanistan Einsatzkräfte belogen wurden, um diese zum Einsatz von Luftnahunterstützung zu bewegen. Königshaus stelle in seinem Bericht zudem fest: "Trotzdem wurden zu diesem Vorfall keinerlei disziplinäre Ermittlungen eingeleitet."

Auch der Einsatz von Mörsern im August 2010 ist laut Königshaus mangelhaft aufgeklärt. So schreibt der Wehrbeauftragte: "Die Ermittlungsergebnisse weisen Widersprüche auf. Sich drängende Fragen wurden nicht gestellt. Insgesamt ergibt sich der Eindruck einer zunächst nur eingeschränkten Bereitschaft, die Vorfälle vollständig aufzuklären und notwendige Konsequenzen aus den Vorfällen zu ziehen." Als Konsequenz seiner Untersuchung fordert Königshaus eine bessere Ausbildung der eingesetzten Soldaten: "In Anbetracht der Vorfälle stellt sich die Frage, inwieweit die Ausbildung die im Ausland eingesetzten Soldaten ausreichend auf die teilweise sehr komplexen Situationen in der Einsatzrealität vorbereitet. Notwendige Ausbildungsverbesserungen sind prioritär zu prüfen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.11.2011

Zur Startseite