Bericht: Zahl anerkannter Asylanträge auf Rekordkurs

Deutschland hat in den ersten drei Monaten 2015 so viele Flüchtlinge anerkannt wie seit Jahren nicht.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Insgesamt wurde jeder zweite Antrag bewilligt, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken. Bei Flüchtlingen aus Syrien, Eritrea und dem Irak habe die bereinigte Schutzquote bei fast 100 Prozent gelegen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) habe in sechs Fällen auch Flüchtlingen aus Mazedonien Schutz gewährt, obwohl die Bundesregierung den Balkanstaat erst im November 2014 als sicheres Herkunftsland eingestuft hatte.

Grundsätzlich würden Asylanträge schneller bearbeitet als in der Vergangenheit. Das Bamf wickle Verfahren derzeit innerhalb von durchschnittlich fünf Monaten ab. Wie schnell eine Entscheidung getroffen werde, hänge jedoch stark vom Herkunftsland des Antragstellers ab.

Während Syrer schon nach vier Monaten mit einem Bescheid rechnen dürften, müssten etwa Pakistaner im Schnitt eineinhalb Jahre auf eine Antwort warten. Die Behörden schöben zudem Migranten seltener gemäß dem Dublin-Verfahren in einen EU-Mitgliedstaat ab. Laut der Verordnung müssen Flüchtlinge dort Asyl beantragen, wo sie zuerst europäischen Boden betreten.

Im ersten Quartal 2015 habe Deutschland lediglich zwölf Prozent sogenannter Dublin-Flüchtlinge zurückgeschickt. "Die Zahlen belegen, dass das Dublin-System gescheitert ist", sagte Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Linken-Bundestagsfraktion.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.05.2015

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