Berlin: Russland und USA sollen sich an Abrüstungsabkommen halten

Die Bundesregierung hat nach Angaben des Auswärtigen Amtes sowohl die US- als auch die russische Regierung "wiederholt aufgefordert", Gespräche über die Einhaltung des INF-Vertrags von 1987 fortzusetzen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Damit erteile die Große Koalition Erwägungen der USA, atomare Mittelstreckenwaffen (INF) in Europa zu stationieren, indirekt eine Absage. Mit dem Vertrag verpflichten sich beide Supermächte, alle landgestützten atomaren Mittelstreckenwaffen zu verschrotten und künftig auf diese zu verzichten.

Das Abkommen hatte einst das Ende des Kalten Krieges eingeläutet. Die US-Regierung wirft Moskau vor, mit Waffentests die Vereinbarungen zu verletzen. Der Kreml bestreitet dies.

Washington drohte gleichwohl im Gegenzug mit der Stationierung atomarer Marschflugkörper in Europa. Inzwischen versuchen die USA allerdings, die deutschen Verbündeten zu beruhigen, berichtet der "Spiegel" weiter. Schon aus Kostengründen werde man eher auf andere Sanktionsmaßnahmen zurückgreifen als auf eine Stationierung von Marschflugkörpern.

In der alten Bundesrepublik hatten Anfang der Achtzigerjahre Hunderttausende gegen das Aufstellen von US-Atomwaffen protestiert.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.07.2015

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