Berliner Landesbischof verurteilt muslimische Gewalt

Markus Dröge, Landesbischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz, verurteilt die teilweise auch tödlichen Ausschreitungen bei den weltweiten muslimischen Protesten gegen das anti-islamische Schmähvideo sowie gegen die französischen Mohammed-Karikaturen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Was derzeit in den arabischen Staaten und Pakistan passiert, kann nicht hingenommen werden", sagte er der "Märkischen Oderzeitung" (Montagsausgabe). Allerdings zeigte der Bischof auch Verständnis für die Proteste in der muslimischen Welt. "Erstens können sich die aufgewiegelten Muslime nicht vorstellen, dass die Verbreitung des Films ohne staatliche Genehmigung erfolgt. Unser Verständnis von Meinungsfreiheit ist dort unbekannt. Und zweitens fügt der Film den erlebten Demütigungen durch den Westen eine weitere hinzu." Er sei deshalb auch gegen eine öffentliche Aufführung des Films.

"Hier wird Hass gesät. Das Video hat die volle Meinungsfreiheit durch das Netz bereits bekommen. Es geht jetzt darum, eine provokative Aktion zu verhindern, die Hass sähen will und die Gewaltspirale weiter dreht", erklärte Dröge.

Trotz der Ausschreitungen in der muslimischen Welt, will der evangelische Theologe auch weiterhin an dem christlich-muslimischen Dialog festhalten. "Wir sind in einer Situation, in der es darauf ankommt, dass sich die Muslime in unserer Gesellschaft beheimaten können." Das bedeute aber auch, dass Muslime die Spielregeln dieser Gesellschaft akzeptierten, "also die Achtung der Menschenrechte, die Religionsfreiheit und auch das Recht, die Religion zu wechseln", betonte Dröge.

In diesem Zusammenhang forderte der Bischof auch, die radikal-islamistischen Salafisten in Deutschland zu verbieten. "Ihre Ziele entsprechen nicht unserem Gesellschaftsverständnis. Sie möchten eine andere Gesellschaft errichten, und sie setzen Gewalt zur Durchsetzung ihrer Ziele ein."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.09.2012

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