Bernard-Henri Lévy kritisiert Vorgehen der New Yorker Polizei im Fall Strauss-Kahn

Der französische Intellektuelle Bernard-Henri Lévy hat dem Umgang der New Yorker Polizei mit dem inhaftierten IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn scharf verurteilt.

Paris (dts Nachrichtenagentur) - "Gott weiß, wie sehr ich Amerika liebe. Aber hier gibt es ein Problem. Man wirft einen Mann nicht so den Hunden vor. Und man darf der Meute, diesen Kopfgeldjägern auf der Jagd nach Bildern, ein Schauspiel von solcher Grausamkeit nicht präsentieren", sagte Lévy der "Zeit". Strauss-Kahn sei mit anderen ähnlich behandelten Verdächtigen nicht zu vergleichen, erklärte Lévy. "Wenn ein gewöhnlicher Mörder in Handschellen das Kommissariat verlässt, dann warten da eben nicht die Fotoapparate, ihn zu füsilieren. Aber wenn es Strauss-Kahn ist, dann ist die ganze Welt zur Stelle", sagte Lévy. Er äußerte den Eindruck, es gebe einen Zusammenhang zum Regisseur Roman Polanski, der lange in Frankreich vor der Auslieferung in die USA sicher war. "Als wollten die Amerikaner jetzt nicht einfach bloß urteilen, sondern sich rächen, und zwar konkret dafür, dass Polanski ihnen entkommen ist."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.05.2011

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