Bestseller-Autor Lütz warnt vor Scheitern des "Dialogprozesses" in der katholischen Kirche

Der Theologe, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Lütz hat vor einem Scheitern des am Freitag beginnenden "Dialogprozesses" der deutschen Katholiken gewarnt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Gespräche nach dem vulgärpsychologischen Motto: `Jetzt lassen wir mal alles raus, und dann geht"s uns besser` laufen Gefahr, dass man am Ende den Müll nicht mehr sortiert bekommt und das Ganze zur sorgfältig geplanten Frustration gerät", sagte Lütz der "Frankfurter Rundschau". Lütz kritisierte das "Memorandum" von mehr als 300 Theologieprofessoren als "tragische Sackgasse". Es ärgere ihn, "wenn der erschütternde Missbrauchsskandal für die eigenen Lieblingsforderungen instrumentalisiert wird.

Es ist einfach unseriös zu sagen: Indem die Kirche den Zölibat abschafft, das Frauenpriestertum einführt und die Sexualmoral revolutioniert, verhindert sie sexuellen Missbrauch." Pädophile schlichen sich in alle Bezugssysteme ein, so Lütz. Als Antwort auf eine "unbestreitbare Krise der Kirche" empfahl Lütz, sich im Sinne einer "Best-Practice-Veranstaltung" über vorbildliche Formen christlichen Lebens auszutauschen. Unter anderem regte er eine "Ombudsstelle" in jedem Bistum an. "Der effiziente Umgang mit Kritik ist wichtig für jede Institution. Als Möglichkeit, seinem Ärger über die Kirche Luft zu machen, gibt es heute doch nur Leserbriefe oder eben - den Kirchenaustritt", so Lütz im FR-Interview.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.07.2011

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