Betreuungsgeld: Schröder wirft SPD "totale Verweigerungshaltung" vor

Im Streit um das Betreuungsgeld hat Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) der SPD eine "totale Verweigerungshaltung" vorgeworfen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich war entsetzt, als ich Frau Schwesig sagen hörte, sie lehne mein Konzept ab "egal wie es aussieht". Das ist erschreckend oberflächlich"; sagte Schröder der Tageszeitung "Die Welt": "Mit so einer totalen Verweigerungshaltung meldet sich die SPD leider aus der Debatte um mehr Wahlfreiheit für Familien im zweiten Lebensjahr freiwillig ab." Der neue Streit um das Betreuungsgeld war von Schröders Ankündigung ausgelöst worden, an jene Eltern 150 Euro pro Monat auszahlen zu wollen, die ihre Kinder im zweiten Lebensjahr weiter zuhause betreuen und daher gar nicht oder nur in Teilzeit arbeiten.

SPD-Vize Manuela Schwesig hatte eine Abkehr von den Plänen gefordert und das Betreuungsgeld eine "Fernhalteprämie" genannt. Schröder solle endlich einsehen, dass das Betreuungsgeld - egal wie es aussähe - der falsche Weg sei. Auch die FDP hatte angekündigt, einem entsprechenden Gesetzesvorhaben nicht zustimmen zu wollen.

In der Auseinandersetzung mit dem Koalitionspartner gibt sich Schröder indes zuversichtlich. "Wenn ich mir die Äußerungen der letzten Tage anschaue, stelle ich fest: Meinen Grundgedanken, das Nebeneinander von Kindern und dem beruflichen Wiedereinstieg durch Teilzeit im zweiten Lebensjahr stärker anzuerkennen, stellt niemand aus der Koalition in Frage", sagte Schröder der "Welt". Dies sei "ein gutes Fundament für die weitere Debatte".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.10.2011

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