Betriebswirtschaftler bezweifelt Hebel als Lösung der Eurokrise

Der Professor für Bankbetriebslehre an der Frankfurt School of Finance and Management, Martin Faust, hat die Wirkung eines möglichen Hebels für den Rettungsschirm EFSF als Lösung der Eurokrise angezweifelt.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Er sei skeptisch, ob das tatsächlich ausreiche, "um die Märkte davon zu überzeugen und die Anleger davon zu überzeugen, weiterhin diese Staatsanleihen zu kaufen", sagte der Professor im Deutschlandfunk. Die Anleger bekämen nur 20 bis 30 Prozent abgesichert, die Haftungssumme für die Euro-Rettungsstaaten steige aber nicht. "Es wird nur umgewidmet. Das heißt also, man gibt nicht den Staaten direkt Kredite, also man gibt nicht zehn Milliarden jetzt dem Staat direkt, sondern man ermöglicht dem Staat weiterhin, Kapital am Kapitalmarkt aufzunehmen", erklärte der Betriebswirtschaftler weiter. Dennoch bestünde die Möglichkeit, dass auch Deutschlands Kreditwürdigkeit durch eine erneute Aufstockung des Rettungspaketes in Gefahr gerate. "Dann wird damit natürlich die Last auf Deutschland noch größer werden und damit haben wir durchaus eine Gefahr, dass auch Deutschland in den Blickpunkt der Ratingagenturen rücken könnte", betonte Faust.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.10.2011

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