Bildungsforscher: Sinneswandel an Schulen Ursache für bessere Pisa-Ergebnisse

Der Bildungsforscher Manfred Prenzel hält einen Sinneswandel an den Schulen für die Ursache der verbesserten Ergebnisse im Rahmen der aktuellen Pisa-Studie: "Es wird wieder, was lange Zeit verpönt war, auf die Leistungen der Schüler geachtet. Offenbar mit Erfolg", so Prenzel im Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit". "Für mich ist offensichtlich, dass das ganze Bündel von Instrumenten an den Schulen Wirkung gezeigt hat", sagte der Leiter des deutschen Teils der aktuellen Pisa-Studie. Bundeseinheitliche Bildungsstandards und die von den meisten Ländern eingeführten Schulinspektionen hätten sich trotz mancher Kritik positiv ausgewirkt, glaubt Prenzel.

Der Blick von außen helfe, "weil er zum genaueren Hinschauen zwingt. Und viele Schulen nutzen Standards und Evaluationen inzwischen zur Unterrichtsentwicklung", so der Forscher. Die allgemeine Schulschelte und die Klage über zunehmenden Leistungsdruck durch das Turbo-Abi weist Prenzel zurück: "Vielleicht fühlen sich nicht die Schüler unter Druck, aber ihre Eltern."

Der deutsche Leistungszuwachs basiere im Übrigen vorwiegend auf besseren Leistungen der sozial schwächeren Jugendlichen. "Deshalb auch ist die Schule sozial gerechter geworden, wobei da sicher noch viel zu tun ist", sagte Prenzel.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.12.2013

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