Bildungsministerin will Förderschulen erhalten

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat sich gegen die komplette Abschaffung von Förderschulen im deutschen Bildungssystem ausgesprochen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Gelingende Inklusion ist nicht schon erreicht, wenn Kinder ohne und mit sonderpädagogischem Förderbedarf nebeneinander auf der Schulbank sitzen", sagte die CDU-Politikerin der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstagsausgabe). Ziel müsse immer die individuelle Förderung aller Schüler sein. Dafür würden gut ausgebildete Lehrer benötigt, aber nicht für alle Klassen Sonderpädagogen.

"Um sehr speziellen behinderungsbedingten Anforderungen gerecht zu werden, kann im Einzelfall auch der Besuch einer Förderschule oder das zeitweise Lernen in einer Spezialklasse der bessere Weg sein", sagte Karliczek und erteilte damit der formalen Zuordnung aller behinderten Kinder in die allgemeinbildenden Schulen eine Absage. "Wir können es uns nicht leisten, das Bildungspotenzial auch nur eines jungen Menschen brach liegen zu lassen", führte die Ministerin weiter aus. "Hohe Erwartungen knüpfe ich an die `Qualitätsoffensive Lehrerbildung`, in die das Ministerium für Bildung und Forschung bis zu 500 Millionen investiert. Sie steht für nachhaltige Verbesserung für den gesamten Prozess der Lehrerbildung." Gefördert werde eine Vielzahl von Projekten, in denen die angehenden Lehrkräfte systematisch und praxisbezogen auf die zunehmende Vielfalt an den Schulen vorbereitet würden. "Auch die Länder arbeiten in diesem Sinne, indem sie die Standards zur Lehramtsausbildung unter dem Aspekt zunehmender Heterogenität und Inklusion überarbeitet haben", sagte die Ministerin.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.09.2018

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