Bill Gates für eine präzisere Messung des Wohlstands in Afrika

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hilft nach Ansicht von Microsoft-Gründer Bill Gates nur bedingt bei der Frage, welche Länder Entwicklungshilfeleistungen wie preiswerte Kredite oder vergünstigte Impfstoffe bekommen sollten.

Redmont (dts Nachrichtenagentur) - "In Schwarzafrika ist es besonders schwierig, das BIP zu berechnen", schreibt der Co-Chairman der Bill & Melinda Gates Foundation in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt" (Montagausgabe). Viele Länder hätten etwa Schwierigkeiten bei der Messung ihrer relativ umfangreichen Subsistenzwirtschaft. Zudem aktualisierten einige Staaten ihre Berichte nicht häufig genug, so dass schnell wachsende Wirtschaftssektoren wie der Mobilfunk unberücksichtigt blieben.

"Als Ghana dies vor einigen Jahren plötzlich tat, sprang sein BIP um 60 Prozent nach oben. Vielen Lesern wurde hier nicht bewusst, dass dies lediglich eine statistische Anomalie war und keine tatsächliche Veränderung im Lebensstandard der Ghanaer", schreibt Gates. Der Microsoft-Gründer plädiert dafür, bei der Wohlstandsmessung auch Faktoren wie Sterberaten von Kindern oder Müttern oder die Satellitenkartierung von Lichtquellen zu nutzen, die Auskunft über den Grad der Elektrifizierung gibt.

Zudem setzt sich Gates dafür ein, die Statistikämter in Afrika zu unterstützen, um zu einem klareren Bild der dortigen Volkswirtschaften zu gelangen. "Ich bin ein großer Befürworter von Investitionen in Gesundheit und Entwicklung weltweit", schreibt er. "Je besser unsere Instrumente die dabei erzielten Fortschritte messen, desto besser können wir gewährleisten, mit diesen Investitionen die Menschen zu erreichen, die sie am dringendsten brauchen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.05.2013

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