Bis zu 33 Prozent Lohngefälle zwischen Ost und West

Arbeitnehmer in Ostdeutschland verdienen bis zu 33 Prozent weniger als Beschäftigte im Westen des Landes.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die "Bild-Zeitung" (Dienstagausgabe) unter Berufung auf Zahlen der Online-Gehaltsumfrage "Lohnspiegel.de" der Hans-Böckler-Stiftung. Demnach liegen die Gehaltsunterschiede im Durchschnitt bei 17 Prozent. Besonders hoch ist das Lohngefälle bei Fräsern.

Während im Westen im Schnitt 2.425 Euro im Monat gezahlt werden, liegt das Durchschnittsgehalt im Osten bei 1.631 Euro. Damit verdienen Arbeitnehmer im Osten 33 Prozent weniger als ihre Kollegen in Westdeutschland. Nur in zwei der untersuchten 100 Berufe liegen die Ost-Löhne über den West-Löhnen.

Friseure bekommen zwei Prozent mehr Gehalt, bei Briefzustellern liegt das Plus bei vier Prozent. Die Lohnunterschiede erklärt Reinhard Bispinck, Leiter des Tarifarchivs der Böckler-Stiftung, mit strukturellen Unterschieden. "Hauptgrund für die niedrigeren Ost-Gehälter ist die geringe Tarifbindung der ostdeutschen Firmen. Zudem gibt es im Osten weniger große Betriebe. Je kleiner, desto geringer in der Regel die Bezahlung", so Bispinck. Die Gehaltsdaten beziehen sich auf Mitarbeiter in kleineren Firmen, die keine Leitungsfunktion haben, keine Zulagen bekommen, im Schnitt zehn Jahre Berufserfahrung besitzen und 38 Stunden die Woche arbeiten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.07.2011

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