Bitkom: EU-Parlament konterkariert mit Abschaffung der Roaming-Gebühren eigene Ziele

Der Branchenverband Bitkom hat die Entscheidung des Europäischen Parlaments, bis Dezember 2015 die sogenannten Roaming-Gebühren, die bei der Handynutzung im europäischen Ausland anfallen, abschaffen zu wollen, kritisiert und erklärt, die EU-Parlamentarier konterkarierten damit ihre eigenen Ziele.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Eine Abschaffung der Roaming-Gebühren würde das komplette Preisgefüge in der Mobilkommunikation ins Rutschen bringen und die Verbraucher an anderer Stelle zusätzlich belasten. Die Preise für Inlandstelefonate und mobile Internetnutzung würden zwangsläufig steigen", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder am Donnerstag in Berlin. Von der Abschaffung würden insbesondere Geschäftsleute, die häufig im Ausland sind, profitieren.

"Leidtragende werden die einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen sein, die wenig reisen und derzeit von den niedrigen Gebühren für Inlandsgespräche am stärksten profitieren." Die Netzbetreiber seien auf die Erlöse aus dem Roaming dringend angewiesen, um den Netzausbau stemmen zu können, so Rohleder weiter. "Mit der Abschaffung der Roaming-Gebühren konterkariert man die eigenen Ziele: Man belastet die sozial Schwachen und behindert den Breitbandausbau."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.04.2014

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