Borletti will weiter um Karstadt kämpfen

Der italienische Warenhausbetreiber Maurizio Borletti will weiter um Karstadt kämpfen.

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) - "Wir haben eindeutig das bessere Angebot", sagte der Berggruen-Konkurrent der "Welt". "Wir glauben weiterhin an unsere Chance." Mit Unverständnis reagierte der italienische Investor auf Äußerungen eines Sprechers von Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg, das verbesserte Borletti-Angebot habe nur geringe Neuerungen enthalten: "Herr Görg hat von uns 148 Seiten bekommen, darunter den überarbeiteten Entwurf des Kaufvertrages, einen mit Highstreet vollständig ausverhandelten Mietvertag, dazu Gutachten, die die kartellrechtliche Unbedenklichkeit der Übernahme von Karstadt durch die Borletti Group bestätigen", sagte Borletti.

"So etwas kann man nun wirklich nicht als ,spärlich` bezeichnen." Er hoffe, "Herr Görg hat das überarbeitete Angebot auch gelesen". Erstmals erklärte Borletti, dass er für das Karstadt-Engagegment auch eigenes Geld einsetzen will: "Wir investieren 100 Millionen Euro, entnehmen fünf Jahre lang keinen Cent und werden den Konzern nicht aufteilen, wie Berggruen es plant", sagte Borletti: "In dieser Summe ist übrigens auch persönliches Geld von mir enthalten."

Zudem werde mit wohlhabenden Familien in Europa gesprochen, "die oft mit uns gemeinsam investieren und schon Interesse gezeigt haben, uns auch hier als Co-Investoren zu folgen". Erste Resultate seines Konzeptes erwartet Borletti "verhältnismäßig schnell". Für grundlegende Veränderungen allerdings müsse "man sicher zwei bis drei Jahre kalkulieren".

Der Investor will beispielsweise die Erdgeschossflächen der Karstadt-Häuser "viel stärker mit Produkten bestücken, die den Kunden Spaß machen und zu Gelegenheitskäufen anregen".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.08.2010

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