Bosbach nach Pariser Terror-Attacke: Westliche Werte entschlossen verteidigen

Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), hat angesichts des Anschlags von Paris dazu aufgerufen, die westlichen Werte entschlossen zu verteidigen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Dieser verheerende Anschlag galt nicht nur dem Magazin `Charlie Hebdo`, sondern der Meinungs- und Pressefreiheit generell und damit wichtigen Grundrechten und Werten", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe). "Umso wichtiger ist es, dass wir die Werte entschlossen gegen alle verteidigen, die sie bekämpfen. Es darf kein Nachgeben und keine Kompromisse geben, die unsere freiheitliche Ordnung erschüttern könnten."

Ähnlich äußerte sich FDP-Chef Christian Lindner: "Wenn westliche Werte wie bei diesem feigen Terrorakt angegriffen werden, werden wir sie umso entschiedener verteidigen. Die Freiheit von Kunst, Religion und Meinung, Toleranz und die Freiheit von Ressentiments lassen wir uns von keinem nehmen." Der Vize-Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Konstantin von Notz, erwartet Konsequenzen nach dem Terroranschlag auf die religionskritische französische Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo".

"Die Stärke unserer Demokratie beweist sich in der entschlossenen, rechtsstaatlichen und besonnenen Reaktion auf derart barbarische Akte", sagte von Notz dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe). "Als Demokratinnen und Demokraten sagen wir klar: Wir werden es nicht zulassen, dass diejenigen, die das friedliche Zusammenleben und unsere Freiheit angreifen, Erfolg haben werden." Den Anschlag in Paris bezeichnete von Notz als "blutigen Akt der Barbarei".

"Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gelten den Angehörigen der Opfer, den Verletzten und der Redaktion von `Charlie Hebdo`", sagte der Grünen-Politiker. "Der Anschlag auf ein Satire-Magazin ist ein gezielter Anschlag auf unsere freien Gesellschaften." Die Hintergründe der Tat müssten nun "möglichst rasch und umfassend" aufgeklärt werden.

SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi erklärte, dass die Attacke auf die Pariser Satire-Zeitschrift ein Anschlag "auf unsere grundlegenden Werte von Frieden, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit" sei. "In unserer Mitte ist kein Platz für Extremismus und Hetzerei. Kein Gott, keine Religion rechtfertigen ein solch feiges, gewalttätiges Vorgehen. Ich gehe davon aus, dass die französischen Behörden mit der ganzen Härte des Gesetzes die Täter verfolgen und zur Strecke bringen werden." Zugleich warnte Fahimi vor einer Instrumentalisierung des Terror-Anschlags. "In dieser Stunde müssen alle zusammenstehen, um gegen Hass und Gewalt aufzustehen. Wir trauern gemeinsam um die Opfer dieses unmenschlichen Anschlags." Am Mittwochvormittag waren mindestens zwei schwerbewaffnete Männer in die Pariser Redaktion der Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" eingedrungen und hatten das Feuer eröffnet. Bei dem Anschlag kamen nach Polizeiangaben mindestens zwölf Menschen ums Leben, mehrere weitere wurden schwer verletzt. Die Täter befinden sich derzeit noch auf der Flucht, wie Frankreichs Präsident Hollande erklärte, der die Tat als "barbarischen Terror-Akt" verurteilte. "Wir werden den Propheten rächen", sollen die Männer, die in der Redaktion um sich schossen, gerufen haben, berichtet "France Info" unter Berufung auf einen Augenzeugen. "Charlie Hebdo" hatte in der Vergangenheit mit der Veröffentlichung von umstrittenen Mohammed-Karikaturen Aufsehen erregt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.01.2015

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