Bosch-Chef Fehrenbach will verstärkt Frauen einstellen

Bosch-Chef Franz Fehrenbach hat angekündigt, verstärkt Frauen in Führungspositionen zu berufen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der "Welt am Sonntag" sagte er: "Bei uns waren Mitte der 90er-Jahre drei Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt, heute sind wir bei knapp zehn Prozent, und wir haben uns ein sehr ambitioniertes Ziel gesetzt: Ende 2012 sollen es 15 Prozent sein." Das weltweit aufgestellte Technologieunternehmen "brauche jede Frau", sagte Fehrenbach. "Aber natürlich brauchen wir immer die besten Kandidaten für eine Aufgabe. Wenn Sie da nicht gezielte Frauenförderung betreiben, dann ist dies regelmäßig ein Mann. Aber wir haben das Thema erkannt und die entsprechenden Maßnahmen ergriffen." Von verbindlichen Quoten bei der Frauenförderung, wie sie Arbeitsministerin Ursula von der Leyen einführen will, hält der Bosch-Chef nichts: "Das ist gelinde gesagt weltfremd. Nehmen Sie Bosch: So viele weibliche Studenten gehen in den für uns wichtigen Fachrichtungen gar nicht von den Universitäten ab. Beim besten Willen lassen sich vor diesem Hintergrund die angesprochenen Quoten nicht erfüllen", sagte Fehrenbach. Zudem würde eine festgelegte Quote bedeuten, dass man Positionen mit Frauen besetzen müsse.

Da könne er nur wie Daimler-Chef Dieter Zetsche fragen: "Was mache ich mit den ganzen Männern, die heute diese Stellen besetzen?" Darüber hinaus glaubt Fehrenbach, dass es aufgrund von Quoten beförderte Frauen schwerer in Unternehmen hätten, akzeptiert zu werden. "Eine Organisation stößt häufig Führungskräfte, die von außen kommen, ab. Mir tun die Frauen leid, die aufgrund der Quote jetzt in irgendwelche Positionen kommen und dann von ihrer Organisation nicht getragen werden, also ein Fremdkörper bleiben", sagte er.

Als Alternative zu starren Quoten regt der Bosch-Chef eine Selbstverpflichtung der Unternehmen an: "Man muss einen verbindlichen Plan einfordern, wie sie das Thema behandeln wollen und welche Ziele sie sich setzen", sagte Fehrenbach. Damit sollte auch eine Berichtspflicht verbunden werden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.11.2011

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