Bouffier: CDU darf nicht beliebig werden

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Volker Bouffier hat seine Partei davor gewarnt, sich von ihrer konservativen Tradition zu entfernen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die CDU darf nicht beliebig werden", sagte er der in Berlin erscheinenden "Welt am Sonntag". "Wir müssen uns zu unseren konservativen Wurzeln bekennen - offen und unverkrampft. Wir sind nicht aus der Zeit gefallen."

Der hessische Ministerpräsident betonte: "Wer eine konservative Grundhaltung hat, für den muss es auch in Zukunft eine politische Antwort geben, und das ist die Union." Zugleich ging Bouffier auf Distanz zum konservativen Berliner Kreis in der CDU. Die Frage, wie konservative Stammwähler zurückgewonnen werden könnten, beschäftige alle in der Partei.

"Ich glaube nicht, dass es jetzt einer besonderen Initiative bedarf", sagte er. Wenn jemand Defizite sehe, müsse er einen Vorschlag machen, wie damit umzugehen sei. "Es reicht nicht aus, Unzufriedenheit zu verbreiten. Ich will Inhalt und nicht nur Stimmung." Bouffier riet der Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzenden Angela Merkel, auf die Parteibasis zu hören. "Eine Kanzlerin, die keine Rücksicht nimmt auf Stimmungen in den Bundesländern, wird sehr schnell einsam in Berlin", sagte der Ministerpräsident.

"Entscheidend sind nicht die Mitarbeiter im Kanzleramt, sondern das Vertrauen der Repräsentanten in den Ländern. Jeder Kanzler tut gut daran, sich eng mit seiner Basis abzustimmen." Bouffier sagte weiter, der Anspruch der Union als Volkspartei müsse sein, bei der nächsten Bundestagswahl "mindestens 40 Prozent" zu erreichen. Dieses Ziel sei anspruchsvoll, "aber nach wie vor zu schaffen". Im Wahlkampf müssten die Unterschiede "zwischen uns und den anderen" klar herausgearbeitet werden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.08.2012

Zur Startseite