Brüderle ermuntert Discounter zum Einstieg in den Benzinmarkt

Angesichts neuer Rekordpreise an den Tankstellen für Benzin und Diesel hat Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) Discounter wie ALDI und LIDL ermuntert, den Öl-Multis Konkurrenz zu machen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der "Bild-Zeitung" (Montagausgabe) sagte Brüderle: "Preise bilden sich am besten immer noch durch Wettbewerb. Wenn das Angebot steigt, sinkt der Preis." Er würde sich deshalb über jeden zusätzlichen Wettbewerber "freuen" und könne Unternehmen "nur ermutigen, in den Benzinmarkt einzusteigen", betonte der FDP-Politiker.

Brüderle bezog sich damit auf das Beispiel Österreichs, wo Autofahrer bei der ALDI Süd-Tochter Hofer zeitweise deutlich billiger tanken können. Während einer Sonderaktion an Weihnachten zum Beispiel zahlten Autofahrer an Hofer-Tankstellen in Osttirol für Diesel und Benzin 99 Cent pro Liter - das waren laut "bild.de" bis zu 20 Cent weniger als an Marken-Tankstellen. Regelmäßig unterbiete der Discounter die Konkurrenz um mehrere Cent.

Unterdessen droht der erste Politiker den Multis mit staatlich festgelegten Höchstpreisen für Treibstoffe. Der saarländische SPD-Chef Heiko Maas sagte der "Bild-Zeitung": "Sollten die Ölkonzerne weiter die Preisspirale willkürlich nach oben drehen, muss die Politik reagieren. Auch in Deutschland muss es dann nach dem Vorbild Luxemburgs möglich sein, staatliche Höchstpreise bei Benzin, Öl und Gas zu verhängen."

Luxemburg habe längst erkannt, dass die Energiepreise die "Brotpreise des 21. Jahrhunderts" seien, ergänzte der saarländische SPD-Chef gegenüber "bild.de".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.01.2011

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