Breivik fordert NSU-Terroristin zu rechtsextremer Propaganda auf

Der verurteilte norwegische Massenmörder Anders Breivik hat die mutmaßliche NSU-Terroristin Beate Z. in einem Brief dazu aufgefordert, die Gerichtsverhandlung gegen sie für rechtsextremistische Propaganda zu nutzen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In dem dreiseitigen Schreiben, das Breivik im Mai zu Z. ins Gefängnis Köln-Ossendorf schickte, empfiehlt er der Untersuchungsgefangenen, ihre "politischen Motive" kundzutun, wie der "Spiegel" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe berichtet. "Wenn klar wird, dass du tatsächlich eine militante Nationalistin bist", so Breivik, werde sie zur "mutigen Heldin des nationalistischen Widerstands, die alles getan und geopfert hat, um den Multikulturalismus und die Islamisierung Deutschlands zu stoppen". Die rassistische Mordserie des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) wird von Breivik ausdrücklich gelobt: Zwar glaube er, dass der "Angriff auf Eliten" wirkungsvoller sei als der "auf Minderheiten", gleichwohl würden beide Angriffsformen dazu beitragen, "das multikulturelle Experiment zu beschädigen".

Das bizarre Schreiben an Z., die Breivik mit "liebe Schwester Beate" anredet, endet mit der Passage: "Wir beide sind unter den ersten Regentropfen, die den gewaltigen, reinigenden Sturm ankündigen, der auf Europa zuzieht." Er und Z. seien "Märtyrer der konservativen Revolution und sollten extrem stolz auf unser Opfer und unsere Mühen sein". Bevor der Brief Z. erreichte, ließ die Justiz ihn beschlagnahmen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.11.2012

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