Briefunternehmen verbünden sich gegen die Post

Die Konkurrenten der Deutschen Post schmieden ein Bündnis gegen den Ex-Monopolisten: Mit einem gemeinsamen bundesweiten Zustellnetz wollen sie dem immer noch marktbeherrschenden Gelben Riesen Paroli bieten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (F.A.Z.) in ihrer Montagsausgabe. "Die Gespräche sind auf einem guten Weg. Gemeinsam mit allen Beteiligten werden wir ein flächendeckendes Alternativnetz in Deutschland etablieren", sagte Mario Frusch, Geschäftsführer von TNT Post Deutschland, der F.A.Z. Ziel sei es, die Zustellverbünde Mail Alliance und P2 möglichst eng miteinander zu verzahnen und so die gemeinsame Schlagkraft zu erhöhen.

Der Zusammenschluss würde fast zweihundert Briefdienste umfassen, darunter viele verlagsgebundene Unternehmen. TNT Post, ein Tochterunternehmen des niederländischen Briefkonzerns PostNL, ist einer der Hauptgesellschafter der von Würzburg aus gesteuerten Mail Alliance. "Der Wille ist da, gemeinsam zu marschieren", bestätigte P2-Geschäftsführer Armin Knab der F.A.Z. "Ich bin zuversichtlich, dass wir jetzt zu einem Ergebnis kommen".

Erste Gespräche vor zwei Jahren waren im Sande verlaufen. Mit der Neuauflage der Verhandlungen reagieren die Konkurrenten auf die Übermacht der Post, die noch immer rund neunzig Prozent des Briefmarktes beherrscht. Frusch machte dafür die "Verdrängungsstrategie" der Post und verborgene Dumpingpraktiken verantwortlich.

"Die Post zieht alle Register, um die Konkurrenz klein zu halten. Die Preisuntergrenze wird mit versteckten Rabatten und Koppelgeschäften unterlaufen", sagte er der F.A.Z.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.04.2012

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