Britischer Premier Cameron: Europa verliert ohne Reformen den Anschluss

Großbritanniens Premierminister David Cameron wird am Donnerstag ein "Pamphlet für Wachstum" an alle europäischen Staats- und Regierungschefs verschicken, das der "Welt" (Donnerstagausgabe) vorab vorliegt.

London (dts Nachrichtenagentur) - Die 24-seitige Broschüre wird von der britischen Regierung auch an Großkonzerne und Wirtschaftsverbände in den 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) gesendet. Cameron warnt darin, ohne Reformen werde "Europa den Anschluss an unsere Wettbewerber verlieren". Die Weltwirtschaft wachse auf Vorkrisenniveau, die EU-Länder könnten dagegen nur die Hälfte des Vorkrisenwachstums vorweisen.

Deswegen fordert Cameron eine Stärkung des gemeinsamen Binnenmarktes, gerade bei der Dienstleistungsfreiheit. Dazu sei ein einheitliches Verbraucherschutzrecht nötig, weniger Handelsbeschränkungen und weniger Bürokratie. Schließlich will Cameron Innovationen fördern, etwa durch ein EU-weites Patentverfahren.

Die Vermutung liegt nah, dass sich Cameron durch den Vorstoß sein Mitspracherecht in europäischen Wirtschaftsfragen sichern will. Vergangene Woche weigerte sich Großbritannien, sich finanziell am 440 Milliarden Euro teuren Rettungsschirm für die Gemeinschaftswährung zu beteiligen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.03.2011

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