Bsirske fordert Konsequenzen nach Urteil gegen katholische Arbeitgeber

Nach dem Urteil des Bundesarbeitsgerichts, dass eine zweite Heirat kein Kündigungsgrund für den geschiedenen Arzt eines katholischen Krankenhauses ist, forderte Verdi-Chef Frank Bsirske Konsequenzen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die vordemokratische Praxis, dass kirchliche Einrichtungen glauben, sie könnten selbst entscheiden, welche Grundrechte und Gesetze für ihre Beschäftigten nicht gelten sollen, muss beendet werden", sagte er den Zeitungen der WAZ Mediengruppe. Der Arzt einer Düsseldorfer Klinik war von seiner Frau verlassen worden und hatte wieder geheiratet. Die Klinik kündigte ihm, weil er damit gegen die katholische Sittenlehre verstoßen habe.

Das Bundesarbeitsgericht erklärte die Kündigung für ungültig. Die Mitarbeiterseite begrüßte das Urteil: Wenn nach unseren Maßstäben selbst der Bundespräsident in sündigen Verhältnissen lebt, muss sich die Kirche fragen, wann sie sich endlich der Wirklichkeit stellen will", sagte Thomas Schwendele, Bundessprecher der Caritas-Mitarbeiter, den Zeitungen der WAZ Mediengruppe. Dabei bezog er sich auf eine Aussage des Caritas-Präsidenten Peter Neher. Der forderte vor einem Jahr einen anderen Umgang mit Geschiedenen, "bevor uns Gerichte unsere Unbarmherzigkeit um die Ohren hauen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.09.2011

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