Bsirske weist Kritik an geplanter Erbschaftssteuer-Reform zurück

Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, hat die Kritik der Wirtschaft an der geplanten Erbschaftssteuer-Reform zurückgewiesen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Deutschland ist eine Steueroase für große Erbschaften und Vermögen. Dieser Zustand muss beendet werden", sagte Bsirske "Bild am Sonntag". "Es ist inakzeptabel, dass jemand, der Millionen an Privatvermögen besitzt und dazu noch mal Millionen erbt, sich davor drückt, Erbschaftssteuer zu bezahlen. Das Klagelied der Unternehmerverbände ist lächerlich. In Frankreich ist die Besteuerung großer Erbschaften viermal so hoch." Der Verdi-Vorsitzende trat zugleich der Kritik aus den Unternehmen an den Dokumentationspflichten beim Mindestlohn entgegen.

"Die Wirtschaft stilisiert sich gerade zum Opfer überbordender Regulierungswut durch den Mindestlohn. Dabei schreibt das Arbeitszeitgesetz schon seit 20 Jahren vor, Arbeitsanfang und -ende zu dokumentieren. Es ist lächerlich, wenn darin jetzt eine Gängelung ausgemacht wird. Kleiner Tipp: Man nehme einen Zettel und notiere darauf Arbeitsbeginn und -ende. Ich glaube, hinter der Kritik steckt etwas ganz anderes: Die Legende von der Überlastung soll helfen, die Umverteilung zugunsten der Unternehmen unverrückbar festzuschreiben. Das ist nicht akzeptabel."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.03.2015

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