BuBa-Präsident Weidmann erteilt Notenbank-Beteiligung bei Griechenland-Schuldenschnitt Absage

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat einer Beteiligung von Notenbanken bei dem freiwilligen Schuldenschnitt für Griechenland eine Absage erteilt.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Weidmann erklärte im Interview mit dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe), dass die Notenbanken "das ihnen anvertraute Vermögen nicht verschenken" dürften. Der entscheidende Punkt sei jedoch, "dass es uns nicht erlaubt ist, auf Forderungen gegenüber einem Staat zu verzichten. Das wäre eine Form der monetären Staatsfinanzierung", erklärte der Bundesbank-Präsident.

Zugleich äußerte Weidmann Zweifel an der Reformfähigkeit Griechenlands. "Das was jetzt entschieden wurde, ist ein wichtiger Schritt. Entscheidend ist am Ende aber die Umsetzung der Maßnahmen, und dafür braucht es eine Verwaltung, die die Maßnahmen umsetzt, und eine Bevölkerung, die sie trägt", so Weidmann im Gespräch mit dem Blatt.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) muss sich nach den Worten Weidmanns überdies auf eine niedrige Überweisung von der Bundesbank einstellen, da diese durch die in Folge der Schuldenkrise gestiegenen Risiken höhere Rückstellungen bilden müsse. "Das wirkt sich entsprechend auf die Höhe des Bundesbankgewinns aus", erläuterte Weidmann. Im vergangenen Jahr hatte sich der Gewinn wegen Rückstellungen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro für mögliche Forderungsausfälle fast halbiert.

Er betrug noch 2,2 Milliarden Euro.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.02.2012

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