Bundes-FDP gegen Platzeck-Nachfolger als BER-Aufsichtsratschef

Politiker von FDP und CDU sehen mit dem Rücktritt von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) auch eine Chance auf einen personellen Neuanfang an der Spitze des Aufsichtsrats der Berliner Flughafengesellschaft BER. "Ich wünsche mir die Einsicht, einen Fachmann an die Spitze des Aufsichtsrats zu berufen. Das bringt mehr als ein neuer Ministerpräsident, der sich erst einlesen muss", sagte der Generalsekretär der FDP, Patrick Döring, "Handelsblatt-Online". Eine der größten Herausforderungen für den neuen Ministerpräsidenten werde die Inbetriebnahme des Flughafens BER bleiben, sagte Döring weiter. Die Landesregierung von Brandenburg habe zuletzt durch ihren "unklaren Kurs" in der Lärmschutzfrage manche Irritation ausgelöst.

"Darum erwarte ich von Platzecks Nachfolger ein klares Bekenntnis zu BER." Gleichwohl habe er "großen Respekt" vor Platzecks Rückzugs-Entscheidung, und er wünsche ihm vor allem gute Genesung, so Döring. Der Berliner CDU-Bundestagsabgeordnete Karl-Georg Wellmann erklärte, Platzeck sei als Vorsitzender des Aufsichtsrats von Anfang an überfordert gewesen.

"Er war einer der Hauptverantwortlichen für das Chaos", sagte Wellmann "Handelsblatt-Online". Sein Rückzug biete daher die Chance für einen personellen Neuanfang. "Wir brauchen eine professionelle Lösung mit jemandem, der sich auf dieses Amt konzentrieren kann."

Für die SPD sei Platzecks Rücktritt ein "schwerer Schlag", sagte Wellmann weiter. Platzeck sei "populär und sympathisch", und damit das Gegenteil des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück. Wenngleich Platzecks Bilanz mager sei, fügte der CDU-Politiker hinzu.

"In vielen Bereichen ist Brandenburg Schlusslicht. Das gilt vor allem für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.07.2013

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