Bundesamt für Migration will Manipulation bei Integrationskursen bekämpfen

Ab Montag müssen Teilnehmer von Integrationskursen ihre Anwesenheit durch ihre Unterschrift dokumentieren.

Nürnberg (dts Nachrichtenagentur) - Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" meldet, hat das zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg dies den Trägern schriftlich mitgeteilt. Bisher wurde die Teilnahme durch Ankreuzen in einer Liste und Unterschrift des Kursleiters nachgewiesen. Dabei soll es offenbar seit Jahren systematisch zu Manipulationen und zu Abrechnungsbetrug gekommen sein.

Sprachschulen erhalten vom BAMF ein Honorar von 2,35 Euro pro Stunde und anwesendem Schüler. Das Bundesamt hat laut "Focus" zudem weitere Maßnahmen veranlasst. So werden umgehend alle die Träger überprüft, bei denen in diesem Jahr schon kleine Verstöße festgestellt wurden.

Bei allen anderen Sprachschulen und Instituten sollen bis zum 30. September Kurskontrollen durchgeführt werden. Auch die Prüfbestimmungen für die Deutsch-Tests sollen laut "Focus" verschärft werden. Die neue Regelung sieht vor, dass mindestens einer der beiden Prüfer von außen kommt.

Bundesweit gibt es an über 1.400 Volkshochschulen und Privatinstituten 7.500 Integrationskurse für Ausländer. 90.000 Schüler nehmen offiziell daran teil. Der Bund finanziert die Sprachkurse mit jährlich 218 Millionen Euro.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.07.2011

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