Bundesamt stuft Designerpflanze als konventionelle Züchtung ein

In Deutschland steht womöglich der unkontrollierte Anbau einer neuen Generation genetisch modifizierter Designpflanzen bevor.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nach den Recherchen der Wochenzeitung "Die Zeit" hat das zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bereits im Februar eine herbizidresistente Rapssorte eines US-Unternehmens als konventionelle Züchtung eingestuft. Es handele sich nicht um einen gentechnisch veränderten Organismus im Sinne des Gentechnikgesetzes, heißt es im Bescheid des BVL. Zur Begründung geben Fachleute an, dass in den bearbeiteten Pflanzen keine fremden oder synthetischen Gene zurückbleiben, wenn sie durch die Verwendung neuer hochpräziser Genomtechniken erzeugt werden. Bei der Anti-Gentechnik-Lobby und den Grünen ruft die Entscheidung Proteste hervor.

Es könne nicht sein, dass eine Behörde im Hinterzimmer entscheide, was Gentechnik sei und was nicht, sagt Grünen-Sprecher Harald Ebner. Schon Ende Januar hatten Greenpeace und andere Umweltverbände an die EU-Kommission appelliert, auch die neuen Züchtungstechniken einer strikten Regulierung in Europa zu unterwerfen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.04.2015

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