Bundesbürger haften mit 142 Milliarden Euro für Krisenstaaten

Die Bundesbürger haften mittlerweile mit 142 Milliarden Euro für Kredite an die Krisenländer Europas.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das geht aus einer Übersicht des Bundesfinanzministeriums hervor, die der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgabe) vorliegt. Demnach stehen allein gegenüber Griechenland deutsche Bürgschaftszusagen von knapp 68 Milliarden Euro zu Buche. Gut die Hälfte der zugrunde liegenden Kredite ist bereits an Athen ausgezahlt.

Damit kommt die von der Regierung gegenüber dem Bundestag garantierte Haftungsobergrenze von insgesamt 211 Milliarden Euro fast schon in Blickweite. Zählt man die Kreditzusagen des provisorischen Euro-Hilfsfonds EFSF an Irland, Portugal, Griechenland und Spanien zusammen, ergibt sich eine Summe von insgesamt 288 Milliarden Euro. Damit ist der 440 Milliarden Euro umfassende Kreditrahmen des EFSF bereits zu fast zwei Dritteln aufgebraucht.

Der EFSF wird neben dem gerade gegründeten dauerhaften Schutzschirm ESM bestehen bleiben und kann theoretisch noch bis Juni 2013 neue Hilfszusagen geben. Politisch ist allerdings vereinbart, dass neue Programme in aller Regel über den ESM laufen sollen. "Die aktuellen EFSF-Zahlen zeigen, dass es höchste Zeit war, dass der dauerhafte Rettungsschirm ESM in Kraft tritt. Ansonsten wäre die EFSF langsam an ihre Grenzen gestoßen", sagte die Haushaltsexpertin der Grünen, Priska Hinz, der SZ. Jetzt müsse rasch die "Hängepartie" um Griechenland beendet werden, die echte Fortschritte bei der Euro-Rettung verzögere.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.11.2012

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