Bundesbürger schlucken immer mehr Psychopharmaka

Immer mehr Bundesbürger nehmen Medikamente gegen die Folgen psychischer Überlastung am Arbeitsplatz.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet "Bild" (Samstagsausgabe) unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage der Linkspartei. Demnach habe sich die Zahl der ambulant verordneten Psychopharmaka, darunter Mittel gegen Depressionen und Beruhigungsmittel, zwischen 2003 und 2012 von 1,27 Millionen definierten Tagesdosen auf 2,06 Millionen definierte Tagesdosen fast verdoppelt. Als Gründe und Einflussfaktoren "für die gestiegenen Verordnungszahlen von verschreibungspflichtigen Psychopharmaka" nennt die Bundesregierung unter anderem "ansteigende Zahlen von Diagnosen und vermehrten Arbeitsunfähigkeitszeiten aufgrund psychischer Erkrankungen" sowie "steigende Flexibilitäts- und Leistungsanforderungen" aufgrund "veränderter komplexer Arbeitsbedingungen".

Des weiteren sei auch "eine gestiegene Diagnoserate psychischer Störungen durch eine erhöhte Sensibilität von Ärzten und Psychotherapeuten" als Einflussfaktor möglich. Linken-Fraktionsvize Klaus Ernst sagte der Zeitung: "Das ist ein Alarmsignal. Stress im Job macht krank. Wir brauchen eine Anti-Stress-Verordnung, die die Arbeitnehmer vor psychischer Überlastung schützt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.06.2014

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