Bundesbank weist EU-Pläne zur Einlagensicherung zurück

Die Bundesbank lehnt die Pläne der EU-Kommission für eine einheitliche Einlagensicherung ab.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Voraussetzungen für eine europäische Einlagensicherung sind nicht erfüllt: Der Zustand der nationalen Bankensysteme hängt noch stark von der nationalen Finanz- und Wirtschaftspolitik ab, zum Beispiel sind Insolvenzen von Unternehmen und Verbrauchern in den einzelnen Ländern unterschiedlich geregelt", sagte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann der "Bild" (Mittwoch). Er warnte zugleich vor den negativen Folgen der einheitlichen Bankenabsicherung. "Auch andere wirtschaftspolitische Entscheidungen wirken sich auf die Qualität der Bankbilanzen und damit auf das Risiko für den Rest der Gemeinschaft aus. Bei einer gemeinsamen Einlagensicherung könnten die Folgen von falschen Politikentscheidungen auf alle Sparer in der Währungsunion abgewälzt werden." Der Bundesbank-Chef bemängelte, dass auch die Risiken staatlicher Verschuldung vergemeinschaftet werden könnten. "Solange Banken sehr viele Staatsanleihen ihres Heimatlandes in ihren Büchern haben, bedeutet eine gemeinsame Einlagensicherung auch, dass Risiken aus staatlicher Verschuldung vergemeinschaftet werden können", sagte Weidmann der "Bild".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.11.2015

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